Schon im Jahre 1969 wurde beim deutschen Fürsorgetag der Begriff der Sozialplanung erwähnt. Bereits im darauffolgenden Jahr wurde klar, dass Sozialplanung als neue sozial- und kommunalpolitische Ausrichtung sinnvoll genutzt werden kann und durch die Umsetzung eines erstellten Konzepts soziale Krisen abgewendet werden können. Für die Ausgestaltung hatte man sich folgenden Ablauf überlegt:

• Problem- und Lebenslagen analysieren
• Bedarfe ermitteln
• infrastrukturelle Auswirkungen abschätzen
• Planungsprozesse koordinieren
• ressortübergreifend verknüpfen und die kommunale Verwaltungen darüber informieren (vgl. Schubert 2020).

Dieser Ablauf ist kein außergewöhnliches Programm, denn die ANALYSE der Ist-Situation, die ZIEL-Defintion, die Durchführung von MAßNAHMEN und das Ansetzen einer EVALUATION im Nachgang sind erprobte Projektbausteine. Trotzdem war es damals revolutionär, dass auch in diesem Bereich so ein Vorhaben durchgeführt werden kann (vgl. Jordan und Schone 1998; Schubert 2020).

Für mich bezieht die Sozialplanung alle regionalen Sozialräume in die Betrachtung ein und will diese weiterentwickeln. Dies geschieht, meiner Meinung nach, durch eine offene Kommunikation und Vernetzung zwischen der lokalen Politik, den privaten Trägern, den öffentlichen Einrichtungen und den gemeinnützigen Organisationen. Dabei müssen vorhandene Infrastrukturen und das regional vorhandene Potential berücksichtigt werden. Eine weiterere wesentliche Komponente ist die Beteiligung der Bevölkerung. Nur unter Einbeziehung all dieser Akteure aus den verschiedenen Sozialräumen ist eine wertvolle Weiterentwicklung, die über die Planung hinausgehen sollte, möglich.